Information des Amt für Ernährung, Landwirtschaft und Forsten Schweinfurt vom 27.4.2020
Im Laufe dieser oder der kommenden Woche wird der Pflanzenschutzmitteleinsatz gegen den Schwammspinner im Landkreis Schweinfurt starten. Den exakten Tag können wir noch nicht benennen, da die Maßnahme nicht in unserem Amtsbereich beginnt und der Fortschritt wetterabhängig ist.
In welchen Waldgebieten ein Pflanzenschutzmitteleinsatz geplant ist, können die Imker auf der Internetseite des AELF Schweinfurt aus einer Tabelle entnehmen. In der Regel sind Teilflächen der Wälder betroffen. Flächen liegen in folgenden Gemeinden:
Bergrheinfeld, Dittelbrunn, Donnersdorf, Euerbach, Frankenwinheim, Gochsheim, Grettstadt, Poppenhausen, Röthlein, Schonungen, Stadt Schweinfurt, Sulzheim, Wasserlosen, Werneck.
Im Zuge der bisherigen Vorbereitungsarbeiten haben die Revierleiter bereits Kontakt zu Imkern gesucht und Bienenstöcke erhoben.Sollte in einzelnen Fällen bisher kein Kontakt bestanden haben, bitten wir, dass sich Imker mit Völkern in o. g. Gemeindegebieten an den zuständigen staatlichen Revierleiter wenden:
Forstrevier Poppenhhausen, Bernd Müller Mobil: +49 173 8931621
Zuständig für die Gemeinden Bergrheinfeld, Dittelbrunn, Euerbach, Poppenhausen.
Forstrevier Gerolzhofen, Gerald Eser Mobil: +49 151 12126947
Zuständig für die Gemeinden Donnersdorf, Frankenwinheim, Grettstadt, Sulzheim, Röthlein.
Forstrevier Löffelsterz, Reiner Seufert Mobil: +49 151 12215312
Zuständig für die Gemeinden Gochsheim, Schonungen.
Forstrevier Werneck
Robert Müller Mobil: +49 1731860081
Felix Rabe Mobil: +49 151 12136619
Zuständig für die Gemeinden Wasserlosen, Werneck.
Forstrevier Stadtlauringen
Harald Spiegel Mobil: +49 162 9460591
Zuständig für die Stadt Schweinfurt.
Es bestehen folgende Handlungsalternativen, wenn Völker unmittelbar an Behandlungsflächen stehen:
- Umsetzen der Völker
- Bei nicht umgesetzten Völkern: Bienenkästen am Behandlungstag vorerst geschlossen halten; Ziel ist, solche Flächen gleich morgens als erstes zu befliegen.
Welches Pflanzenschutzmittel kommt zum Einsatz – wie wirkt es?
Im Rahmen der Maßnahmen 2020 wird ausschließlich das Präparat MIMIC eingesetzt, ein Mittel, das seit 1992 in Bayern im Obst- und Weinbau zur Anwendung kommt. Es hat folgende Eigenschaften:
• Es ist ein selektiv auf Schmetterlingsraupen wirkender Häutungsbeschleuniger
• Es wirkt nur Bei Aufnahme durch Fraß und hat keinerlei Kontaktwirkung
• Es wirkt vor allem gegen sehr junge Raupenstadien. Je älter die Raupen werden, desto unempfindlicher sind sie gegen das Präparat.
• Es bewirkt Fraßstopp, eine Beschleunigung der Häutungen und nach 5 bis 7 Tagen das Absterben der Raupen
• Es verliert durch Witterungseinflüsse und Abbau relativ rasch an Wirkung (mittlere Halbwertszeit ca. 13 Tage).
• Unter optimalen Bedingungen liegt der Wirkungsgrad bei 80 bis 90 %
• Es ist nicht bienengefährlich, wirkt nicht auf Raubmilben, Marienkäfer, Laufkäfer, Spinnen, Schlupfwespen, Raubwanzen, ist somit nützlingsschonend
• Es wirkt nicht auf Warmblüter und steht nicht im Verdacht krebserregend, gen- oder reproduktionsverändernd zu sein
Im Wald werden sehr geringe Mengen an Spritzbrühe ausgebracht: 0,75 Liter MIMIC im Gemisch mit 50 Liter Wasser pro Hektar Waldfläche. Dadurch und durch das Ausbringungsverfahren per Hubschrauber mit speziellen Düsen verbleibt die Spritzbrühe weitgehend in den Baumkronen.